„wellcome“-Projekt heißt neuen Paten Willkommen

Nachricht Celle, 01. September 2022

Auch was fürs Herz: „wellcome“ heißt das wunderbare Angebot, das Eltern in der stressigen Phase der Kinderbetreuung zur Seite steht. Doch das mit dem Willkommen sein haben die Verantwortlichen für den Straßenverkehr in Celle offenbar noch nicht ganz verstanden. Weil die Straßen Richtung Innenstadt noch voller sind als sonst, verspätet sich Marit Kukat, die Landeskoordinatorin für Niedersachen, ein wenig.

"Das Herz von 'wellcome'"

„Sie sind das Herz von „wellcome“, wird Sabine Grünheit-Rakowski, bei der Ev.-Familien-Bildungsstätte Celle (FABI) für das „wellcome“-Projekt verantwortlich, später über die Ehrenamtlichen sagen, als die Runde in der Fritzenwiese vollständig ist. Sie alle sind zusammengekommen, weil es etwas zu feiern gibt. Nicht etwa das bald anstehende 20-jährige Jubiläum von „wellcome“, sondern den Umstand, dass die Celler*innen einen prominenten Paten für ihr Angebot gewinnen konnten: Professor Dr. Stephan Seeliger, Chefarzt der Kinder- und Jugendklinik des AKH Celle, hat sich bereit erklärt, das symbolische Patenamt zu übernehmen. Nun sitzt er vor Marit Kukat, Sabine Grünheit-Rakowski, ihrer Kollegin, der stellvertretenden FABI-Leiterin Sarah Röhrbein und den ehrenamtlichen Helfer*innen und hört zu, was die Landeskoordinatorin über das Projekt und seine Entwicklung zu sagen hat.

22 „wellcome“-Standorte gibt es derzeit in Niedersachsen und sie alle leisten wichtige Arbeit für Eltern, Kinder und Familien. „Ich hätte mir damals als junge Mutter so jemanden wie sie gewünscht“, sagt Marit Kukat und meint die ehrenamtlichen Helferinnen. Es sind tatsächlich nur Frauen: In ganz Niedersachsen gibt es lediglich vier Männer, die den Eltern bei der Betreuung ihrer Babys und Kinder unterstützen. Dabei sei es wichtig, sagt Sarah Röhrbein, dass die Familien erstmal offen dafür sind, sich helfen zu lassen – „und dafür muss nicht immer gleich der Baum zu Hause brennen“.

Direkter Draht in die Kinderklinik

Professor Seeliger, der vor seiner Tätigkeit in Celle zehn Jahre lang eine Kinderklinik in Bayern leitetet, freut sich über das „niederschwellige Angebot“ von „wellcome“. Für die FABI-Verantwortlichen ist der direkte Draht in die Kinder- und Jugendklinik auch deshalb so wichtig, weil so potentiell für das Projekt in Frage kommende Eltern in Form von Flyern oder direkter Kommunikation über „wellcome“ informiert werden können. „Das Konzept ist so einfach und so wirkungsvoll“, sagt Marit Kukat, „die ganze Arbeit ist auch Prävention, weil man die Mütter so gut entlastet.“

Zum Abschluss erzählen die Ehrenamtlichen von ihren zum Teil jahrelangen Erfahrungen und Stephan Seeliger hört interessiert zu, als davon berichtet wird, wie einst eine Familie mit Drillingen bei der besonderen Herausforderung begleitet wurde. Unvergessen, wie die Dreifach-Mutter zwei andere Mütter mit Drillingen zum Kaffee einlud und die ehrenamtliche „wellcome“-Helferin mit neun Babys und drei Müttern zusammensaß. Andere berichten von Eltern am Rand der völligen Erschöpfung, eifersüchtigen Geschwistern und zunächst skeptischen Männern, die sich später überschwänglich für die erfahrene Hilfe bedankten.

Was fürs Herz

Aber auch von den Erfahrungen, die man im Ehrenamt für sich selbst machen kann. Jede noch so intensive Betreuung werde entschädigt durch die positive Reaktion der Kinder und Eltern. Am Ende des Tages, so das Fazit der „wellcome“-Helferinnen, sei die ganze Sache auch was fürs Herz. Und so etwas hört doch jeder Pate gerne.

(Auf unserem Foto von links nach rechts: Stephanie Bombek, Doris Adlung, Sarah Röhrbein, Kathrin Schaper, Prof. Dr. Stephan Seeliger, Petra Glienke, Petra Mielck, Kerstin Kösling, Sabine Grünheit-Rakowski und Marit Kuka)