Gewaltfrei kommunizieren – auch im Gefängnis

Nachricht 10. Juli 2023

Wie kann man so kommunizieren, dass man nicht bei Oberflächlichkeiten oder Vorwürfen stehenbleibt, sondern wirklich miteinander in Verbindung kommt? Und geht das auch im Gefängnis?

Ehrenamtliche in Briefkontakt mit Gefangenen

Und ob, meint Georgis Heintz, Trainerin für Gewaltfreie Kommunikation aus Hannover. Sie hat selbst Projekte in den Justizvollzugsanstalten Sehnde und Hannover durchgeführt und war Referentin bei der Jahrestagung des christlichen Straffälligenhilfe Schwarzes Kreuz in Celle. Teils über Hunderte von Kilometern waren die Ehrenamtlichen für diesen Tag angereist. Sie begleiten Gefangene im Briefkontakt oder vor Ort über Besuche.

Viele Konflikte beruhen laut Georgis Heintz darauf, dass zugrunde liegende Bedürfnisse nicht erkannt werden, noch nicht einmal von denjenigen, die sie haben. Das konnten die Anwesenden bei einer kleinen Übung schnell bei sich selbst feststellen. Wenn die Bedürfnisse erst einmal geklärt sind, lassen sich wesentlich leichter Lösungen finden, wie man sie einander oder auch sich selbst erfüllen könnte. Hier können Ehrenamtliche den Menschen in Haft Hilfestellung leisten, ob in der direkten Begegnung oder im Briefkontakt.

Ein finanzielles Pplus für 2022

Vorsitzende Inga Teuber führte durch die Mitgliederversammlung. Eine gute Nachricht: Diesmal zeigte die finanzielle Situation für 2022 ein Plus. Trotzdem fehlen Gelder, um dringende Vorhaben wie die Sanierung der Elektrik angehen zu können. Verabschiedet wurde Siglinde Rackete, die nach 23 Jahren in der Buchhaltung des Schwarzen Kreuzes in den Ruhestand geht.

Das Schwarze Kreuz Christliche Straffälligenhilfe e.V. in Celle hilft seit 1925 bundesweit Straffälligen. Sein Anliegen ist es, Inhaftierte in eine bessere Zukunft ohne Straftaten zu begleiten und damit gleichzeitig neues Leid und neue Opfer zu verhindern. Das geschieht vor allem über Brief- und Besuchskontakte und über Gesprächskreise in den Gefängnissen. Zum Schwarzen Kreuz gehört auch das „Projekt Brückenbau“, eine von 14 offiziellen Anlaufstellen der Landes Niedersachsen für Straffällige.