Die Wege des Herrn sind unergründlich. Und manchmal auch die Wege zum Herrn. Hagen Mewes, 1981 in Osterburg in der Altmark geboren, ist auf seinem Weg nach Celle schon in verschiedene Richtungen gelaufen. Am Sonntag, den 17. März 2024 um 10 Uhr, wird Mewes in der Stadtkirche St. Marien seinen Aufstellungsgottesdienst als neuen Pastor halten.
Jakobsweg, Mailand, Theologiestudium
Nach seinem Abitur in Stendal und dem anschließenden Grundwehrdienst, studierte Mewes zunächst Mathematik und Englisch auf Lehramt, um sich dann kurz vor dem Examen für eine andere Zukunft zu entschieden. „Ich war Mitte 20, befand mich in einer besonderen persönlichen Situation und musste einfach mal raus“, sagt er, der damals von Trier aus startete, um nach dreieinhalb Monaten auf dem Jakobsweg nicht nur das Ziel Santiago zu erreichen. „Ich krempelte mein Leben komplett um. Ich bin in einer atheistischen Familie aufgewachsen, fand nun aber zu meinem Glauben.“ Kurze Zeit arbeitete Mewes als Möbelpacker in Mailand, um dann in Neinstedt (Sachsen-Anhalt) eine Ausbildung zum Diakon zu beginnen. „Während der Ausbildung faszinierte mich die Theologie, für Seelsorge interessierte ich mich ohnehin schon sehr“, erinnert er sich. 2009 begann der sein Theologiestudium in Jena, in den sieben Jahren seines Studiums wurde Mewes dreimal Vater. Nach einem Jahr als Assistent des Regionalbischofs der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland (EKM) machte er sein Vikariat in der Tangermünde bei Stendal. Seit 2020 war er als Pastor im Kirchspiel Mieste zuständig.
Seine Arbeitsschwerpunkte sieht Mewes in der Seelsorge, „ich mag aber auch alles, was mit der Bibel zu tun hat: Gesprächskreise, Gottesdienste – außerdem arbeite ich sehr gerne mit Kindern und Jugendlichen zusammen.“ Von der Herzogstadt Celle war die Familie Mewes gleich beim ersten Besuch begeistert, der Pastor schwärmt von der Stadtkirche und freut sich auf seinen Aufstellungsgottesdienst am Sonntag. „Ich hatte sehr gute Gespräche mit der Superintendentin Dr. Andrea Burgk-Lempart, dem Kirchenvorstand und Stadtkirchenpastorin Elisabeth Schwenke. Die Energie ist vor Ort deutlich spürbar."
Viel Energie in Celle
„Erstmal zuhören und wahrnehmen“, beschreit Mewes seine möglichen Aufgaben als neuer Pastor. Er sieht es als bislang in ostdeutschen Gemeinden tätiger Geistlicher als Herausforderung an, in einer „westdeutschen Stadt zu arbeiten. Meine Aufgabe wird darin liegen, mich in der Gesellschaft zu vernetzen, in viele Gespräche zu kommen und Verantwortung zu übernehmen.“