Kirchenkreiskonferenzen gehören zu den wichtigsten Terminen in jedem Kirchenkreis. Hier werden entscheidende Personalien besprochen, vor allem aber Themen behandelt, die einen besonderen Schwerpunkt verdient haben. Eher ungewöhnlich ist es, dass solche Konferenzen in einem anderen Kirchenkreis stattfinden, um sich mit besagten Schwerpunkten zu beschäftigen.
Vergangene Woche war die Gemeinde Nienhagen Gastgeber für Pastorinnen und Pastoren aus dem Kirchenkreis Wolfsburg-Wittingen. Pastor Uwe Schmidt-Seffers und Kirchenvorstandsvorsitzender Harald Schilbock begrüßten dabei auch den zuständigen Superintendenten Christian Berndt in der St.-Laurentius-Kirche und im frisch sanierten Laurentiushaus. Das Laurentiushaus stand dann auch im Zentrum des Interesses: die Wolfsburg-Wittinger wollten mehr erfahren über den weit über die Gemeindegrenzen hinaus bekannten ökologischen Einsatz der Nienhagener.
In einer kurzen Andacht gab Pastor Uwe Schmidt-Seffers (auf dem Foto ganz unten, Zweiter von links - rechts daneben Harald Schilbock) dann auch gleich das Motto des Tages vor: „Nienhagen ist das Ziel ihrer Exkursion geworden, weil sie sich einen Einblick verschaffen wollen, was eine Kirchengemeinde auf dem Weg hin zu einer nachhaltig agierenden Kirche tun kann, welche Schritte nachahmenswert sind und wo die Schwierigkeiten lauern.“ Nienhagen sei „eine ganz normale Gemeinde, die aber nach und nach gelernt hat, die Möglichkeiten zu ergreifen, die sich ihr bieten, den Gedanken von der Bewahrung der Schöpfung konkret vor Ort umzusetzen“.
Nachhaltiges Leben, befand Schmidt-Seffers vor den Gästen aus Wolfsburg-Wittingen, gehöre „ins Zentrum unseres Lebens und Glaubens“. Im Zeichen dieser Vorgabe stand dann auch der Rest des Vormittags, durch den Harald Schilbock im Laurentiushaus führte. Hier, wo in den vergangenen Jahren viel Arbeit und Geld investiert wurde, um das Gemeindezentrum zu einem grünen Prestigeobjekt im Kirchenkreis zu machen, stellte Schilbock zunächst die ökologischen Verdienste der vergangenen Jahrzehnte vor und ließ dann fachkundige Expert*innen zu Wort kommen. Gudrun Viehweg, Geschäftsführerin vom Planungsbüro Amtshof Eicklingen, sowie Regionalmanagerin der der LEADER-Aktionsgruppe Aller-Fuhse-Aue sprach über die Verzahnung von Gemeinde und Gesellschaft, Wilhelm Schönewald von der Bürgerenergie Aller-Fuhse-Aue eG klärte über die Vorteile von Energiegenossenschaften auf, zu denen auch die St.-Laurentius-Gemeinde gehört, anschließend stellte Diakon Sven Gutzeit die örtliche Jugendarbeit zum Thema Klima vor.
Bei einem späteren Rundgang über das Gelände luden Gastgeber und Gäste zu einem offenen Austausch ein. Superintendent Christian Berndt bedankte sich für den höchst informativen Tag, sein Kirchenkreis habe von den Erfahrungen aus Nienhagen nur profitieren können.