Was feiern wir eigentlich an Pfingsten?

Nachricht 06. Juni 2025

Was feiern Christen an Pfingsten?

Pfingsten wird 50 Tage nach Ostern gefeiert. An diesem Tag feiern Christinnen und Christen den Heiligen Geist, der auf die Jüngerinnen und Jünger Jesu herabfuhr und ihnen den Mut und die Gabe verlieh, die Lehren Jesu Christi in alle Welt zu verbreiten. Aus diesem Grund wird dieser Feiertag auch als der „Gründungstag der Kirche“ bezeichnet. Welche Bedeutung Pfingsten für die Kirche hat, wann es gefeiert wird und auf welchen Ursprung das Fest zurückgeht, welches Brauchtum und welche Traditionen es beim Feiern des Pfingstfestes gibt, erfahren Sie hier.

Was feiern wir an Pfingsten?

Pfingsten ist das Fest des Heiligen Geistes. Nach Weihnachten und Ostern ist es das dritte Hauptfest der Kirche. Gefeiert wird die Sendung des Heiligen Geistes, wie sie in der Apostelgeschichte des Neuen Testamentes beschrieben ist. Der Heilige Geist erfüllt die Jüngerinnen und Jünger Jesu mit lebendigem Glauben und befähigt sie, diesen auch anderen Menschen zu verkündigen. Die Apostel, allen voran Petrus und Paulus, setzen das in die Tat um. Die christliche Botschaft verbreitet sich im Mittelmeerraum und schließlich um die ganze Welt, immer neue Gemeinden werden gegründet. Daher gilt Pfingsten auch als der „Geburtstag der Kirche“. Durch den Heiligen Geist schließt Gott einen „neuen Bund“ mit den Menschen, so wie er sich einst mit dem Volk Israel durch die Zehn Gebote verbunden hat. Pfingsten bedeutet deshalb für die Christenheit auch Versöhnung und neue Gemeinschaft.

Wann ist Pfingsten?

Pfingsten wird jeweils 50 Tage bzw. sieben Wochen nach Ostern und damit zehn Tage nach Himmelfahrt gefeiert. Das Fest zählt also zu den beweglichen Feiertagen und beschließt die österliche Festzeit. Wie die beiden anderen Hauptfeste der Kirche, Ostern und Weihnachten, wird auch Pfingsten „doppelt“ gefeiert, das Fest dauert zwei Tage lang. Der Pfingstmontag verlängert deutschlandweit die Festzeit und betont die besondere Wichtigkeit von Pfingsten. Schon in der Weimarer Verfassung von 1919 waren Oster- und Pfingstmontag gesetzlich arbeitsfreie Feiertage.

In zeitlicher Abhängigkeit vom Osterdatum liegt der Pfingstsonntag zwischen dem 10. Mai (frühester Termin) und dem 13. Juni (spätester Termin). Pfingsten 2025 wird am 8. und 9. Juni 2025 gefeiert. Die nächsten Termine sind der 24./25. Mai 2026 und der 16./17. Mai 2027.

 

In welchen Bundesländern ist Pfingsten gesetzlicher Feiertag?

 

Der Pfingstmontag ist in allen deutschen Bundesländern ein gesetzlicher Feiertag. In Baden-Württemberg wurde 1994 überlegt, anstelle des Buß- und Bettags den Pfingstmontag als gesetzlichen Feiertag abzuschaffen. 2005 forderten die Wirtschaftsverbände erneut seine Abschaffung. Kirchen, Gewerkschaften sowie alle Bundestagsparteien, mit Ausnahme der FDP, sprachen sich aber gegen den Vorschlag aus.
 
Bundesland Pfingsten 2025 Pfingstferien 2025
Baden-Württemberg  8./9. Juni 10.-20. Juni
Bayern   8./9. Juni 10.-20. Juni
Berlin 8./9. Juni 10. Juni
Brandenburg 8./9. Juni 10. Juni
Bremen 8./9. Juni 30. April, 2./30. Mai, 10. Juni
Hamburg 8./9. Juni 2. Mai, 26.-30. Mai
Hessen 8./9. Juni  
Mecklenburg-Vorpommern 8./9. Juni 06.-10. Juni
Niedersachsen 8./9. Juni 2./30. Mai, 10. Juni
Nordrhein-Westfalen 8./9. Juni 10. Juni
Rheinland-Pfalz 8./9. Juni  
Saarland 8./9. Juni  
Sachsen 8./9. Juni 30. Mai
Sachsen-Anhalt  8./9. Juni 30. Mai
Schleswig-Holstein  8./9. Juni 30. Mai
Thüringen  8./9. Juni 30. Mai

 

In welchen Ländern wird Pfingsten gefeiert?

 

Das Pfingstfest wird weltweit in Ländern mit christlicher Tradition gefeiert. Nicht nur in den Ländern Europas, sondern auch in den Vereinigten Staaten von Amerika, Kanada und Australien ist Pfingsten ein Feiertag. In Österreich, Belgien, Dänemark, Frankreich, Luxemburg, den Niederlanden, Norwegen und Ungarn ist, wie in Deutschland, auch der Pfingstmontag Feiertag. In Italien, mit Ausnahme Südtirols, und in Schweden ist der Pfingstmontag als Feiertag dagegen abgeschafft.

 

Was bedeutet das Wort „Pfingsten“?

 

Warum heißt das Fest Pfingsten, woher kommt das Wort und was bedeutet es? Der Name Pfingsten leitet sich vom altgriechischen „pentecoste“ her, was „fünfzigster Tag“ bedeutet. Er bezeichnet somit die Position des Festes im Kalender, 50 Tage nach Ostern. Bereits die griechisch sprechenden Juden der Antike nannten ihr Erntefest, das zur selben Zeit gefeiert wurde, „pentekosté“.

Wie ist Pfingsten entstanden und welchen Ursprung hat das Fest?

Wie für das Osterfest gibt es auch für Pfingsten eine Entsprechung im jüdischen Festkalender. 50 Tage nach Pessah wird „Schawuot“ (Wochenfest) gefeiert, das jüdische Erntedankfest. Es erinnert auch an die Gabe der Zehn Gebote und an den Bund Gottes mit seinem Volk Israel. Die christliche Bedeutung des Pfingstfestes hat ihren Ursprung im „Pfingstwunder“, wie es in der Apostelgeschichte des Neues Testaments erzählt wird: Zusammen mit vielen anderen sind auch die Jüngerinnen und Jünger zum „Wochenfest“ in Jerusalem versammelt, als Gottes Geist sich mit einem mächtigen Rauschen und in Form von Feuerzungen auf ihnen niederlässt. Mit Pfingsten endet die 50-tägige österliche Festzeit. Dieser Tag wurde bereits im 2. Jahrhundert n. Chr. besonders begangen, zusammen mit Himmelfahrt. Seit dem 4. Jahrhundert wird Pfingsten als eigenständiges Fest des Heiligen Geistes gefeiert.

Wie wird Pfingsten in der Kirche gefeiert?

Die Traditionen und das Brauchtum, welche die Bedeutung von Pfingsten in den christlichen Kirchen sinnlich erfahrbar machen, knüpfen an das Symbol des Feuers an, da laut dem biblischen Bericht in der Apostelgeschichte der Heilige Geist in Form von Flammenzungen auf die versammelten Jüngerinnen und Jünger herabkam. Die liturgische Farbe Rot stellt diesen Bezug zum Feuer her. Sie findet sich in Paramenten und Antependien sowie in den liturgischen Gewändern, vor allem in der katholischen Kirche. Bisweilen werden im Gottesdienst sogar rote Blütenblätter verstreut oder Luftballons eingesetzt.

Manchmal kommt das Feuer auch direkt zum Einsatz. So gibt es etwa im Rheinland Gottesdienste rund um ein Pfingstfeuer, die gerne auch in ökumenischer Gemeinschaft gefeiert werden. In katholischen Gemeinden im Salzburger Land werden brennende Wergflocken (Gewebefasern) durch das sogenannte „Heiliggeistloch“ an der Kirchendecke auf die Gemeinde gestreut. In anderen katholischen Gegenden werden lebendige Tauben fliegen gelassen oder holzgeschnitzte Vögel herabgesenkt. Auch sie sind Symbole des Heiligen Geistes.

In manchen ländlichen Gegenden gibt es noch Prozessionen und Flurumgänge, verbunden mit dem traditionellen Wettersegen und der Bitte um eine gute Ernte. Als Zeichen für neues Leben und Fruchtbarkeit werden Kirchen, Häuser und Brunnen mit Blumen und grünen Zweigen geschmückt.

In der Pfingstgeschichte ruft der Apostel Petrus die Menschen in Jerusalem dazu auf, sich auf den Namen Jesu Christi taufen zu lassen. Die Bedeutung von Pfingsten als Gründungs- oder „Geburtstag der Kirche“ macht es auch zu einem beliebten Tauftermin. Viele der in den letzten Jahren populären Tauffeste finden in der Zeit um Pfingsten statt.

Dieser Text stammt von der Homepage der EKD.