Dass ein „Internationaler Tag zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen“ ausgerechnet im friedlichen Celle so brandaktuell ist wie am heutigen 25. November 2025, ist erschütternd, aber auch ein mahnendes Zeichen dafür, wie wichtig solch ein Aktionstag ist. Gleich mehrere Überfälle auf Frauen in den vergangenen Wochen haben die Cellerinnen und Celler in Alarmbereitschaft versetzt.
Am sogenannten „Orange Day“ wird weltweit mit Aktionen auf die weiterhin ausufernde Gewalt gegen Frauen aufmerksam gemacht. Sichtbares Zeichen dafür: Orangefarbene Stühle oder andere Gegenstände. Auch im Ev.-luth. Kirchenkreis Celle beteiligen sich verschiedene Einrichtungen und Gemeinden am „Orange Day“.
Zum Beispiel im Diakonischen Werk, wo es im Evangelischen Beratungszentrum (EBZ) am heutigen Dienstag von 10 bis 12 Uhr eine offene Sprechstunde geben wird. „Betroffene, Angehörige und Interessierte bekommen bei uns die Möglichkeit auf einen Gesprächsraum und Schutzraum“, sagt EBZ-Leiterin Nicole Eggert. Sie und ihr Team wollen „Unterstützungsbedarf erfassen, informieren und Orientierungshilfe leisten“. Zudem steht das komplette Haus in der Fritzenwiese 7 im gesamten Aktionszeitraum (25. November bis 10. Dezember 2025) mit seinen spezifischen Angeboten für Betroffene zur Verfügung – „ein Angebot, was natürlich auch sonst immer gilt“, wie Eggert betont.
Die Bahnhofsmission nimmt den „Internationaler Tag zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen“ zum Anlass für ein besonderes neues Projekt. Ab dem kommenden Jahr soll es einen Nachmittag im Monat geben, in der die Bahnhofsmission nur für Frauen geöffnet sein wird. „Männer haben in unserer Einrichtung an sechs Tagen die Woche kein Problem damit, sich ihren Raum zu nehmen“, sagt Leiterin Julia Dittel. „Wir möchten an einem Tag im Monat den Frauen die Möglichkeit geben, die Themen und die Sprache zu bestimmen.“Der Auftakt dazu findet am heutigen 25. November 2025 von 15 bis 17 Uhr in der Bahnhofsmission statt – Männer sind dort dann zur Abwechslung nicht gestattet.
Auch in den verschiedenen Gemeinden in Kirchenkreis wird mit orangenen Stühlen auf den „Orange Day“ und seine Inhalte aufmerksam gemacht. Zum Beispiel vor der Kreuzkirche, der Stadtkirche oder dem Vorwerker Familienzentrum.