Neuer Rekord: 1644 Pakete für Menschen in Haft

Nachricht Celle, 29. Dezember 2021

1.644 Weihnachtspakete von 1.009 Paketspenderinnen und -spendern des Vereins „Schwarzes Kreuz Christliche Straffälligenhilfe e.V.“ wurden im Jahr 2021 in deutsche Gefängnisse geschickt. Das sind noch einmal 188 mehr als im letzten Jahr und damit so viel wie nie zuvor. Sie wurden von den Haftanstalten vor allem an solche Inhaftierte weitergegeben, die als besonders bedürftig gelten. Zu Corona-Zeiten waren das noch einmal mehr als sonst. „Es ist das erste Mal seit 16 Jahren, dass ich von außerhalb etwas erhalten habe“, bedankte sich ein Inhaftierter aus Meppen nach der Paketaktion 2020.

Stellvertretend für alle Empfänger sagt das Schwarze Kreuz allen, die die Aktion mit Paket- oder Geldspenden oder auf andere Weise unterstützt haben, ein herzliches Dankeschön!

Suche nach neuen Lebenswegen

Anliegen des Schwarzen Kreuzes ist es, Inhaftierte zu ermutigen und sie bei der Suche nach neuen Lebenswegen zu unterstützen. Ein Paket zur Weihnachtszeit kann einen Impuls in diese Richtung setzen. Kaffee, etwas Gebäck, dazu ein paar persönliche Zeilen - für einen Menschen hinter Gittern bedeutet das, dass irgendwo auch an ihn jemand denkt: „Ich habe mich sehr gefreut und war arg gerührt von der Karte“, schrieb ein Gefangener aus Essen nach der Aktion 2020. „Auch bei anderen habe ich das beobachtet und es wurde auffällig viel geteilt und weitergeschenkt.“

Wer in Strafhaft sitzt, darf nahezu überall, auch in Niedersachsen, keine persönlich an ihn gerichteten Weihnachtspakete mehr bekommen. Grund ist der hohe Kontrollaufwand. Als gemeinnützige Organisation hat das Schwarze Kreuz hier die Möglichkeit, Pakete an Kontaktpersonen in den Justizvollzugsanstalten zu schicken. Sie leiten sie an besonders bedürftige Gefangene weiter. So gingen bundesweit Pakete an 39 Justizvollzugsanstalten, davon 364 Pakete an acht Anstalten in Niedersachsen. Für die JVA Celle vor Ort gibt es eine eigene Geschenkaktion, die hiervon nicht erfasst ist: „200 für Celle“.

Bessere Zukunft ohne Straftaten

Das Schwarze Kreuz begleitet Menschen hinter Gittern vor allem über Brief- und Besuchskontakte und über Gesprächskreise in den Gefängnissen. Sein Anliegen ist es, Inhaftierte in eine bessere Zukunft ohne Straftaten zu begleiten und damit gleichzeitig neues Leid und neue Opfer zu verhindern. Die Geschäftsstelle in Celle begleitet und berät die rund 600 Ehrenamtlichen und die Inhaftierten und führt Seminare und verschiedene Projekte für sie durch. Das Schwarze Kreuz ist Mitglied u.a. in den Diakonischen Werken in Niedersachsen und Sachsen. Finanziert wird die Arbeit vor allem über Spenden.