Das Wort zum Sonntag - von Lars Röser-Israel

Nachricht Celle, 08. Februar 2022

Täglich grüßt das Murmeltier

Weihnachten ist vorbei. So endgültig. Jetzt müssen auch die letzten Herrnhuter Sterne abgenommen werden, die mich aus so vielen Celler Fenstern angeleuchtet haben. Der 2. Februar, Mariä Lichtmess, markiert das Ende dieser besonderen Zeit im Jahr.

Bald schon Frühling?

Der 2. Februar ist aber auch als Murmeltiertag bekannt und populär, denn mit Mariä Lichtmess verbinden sich einige meteorologischen Bauernregeln. Wenn an diesem Tag schlechtes Wetter herrscht, ist mit einem baldigen Frühling zu rechnen. Scheint dagegen die Sonne, dann soll es noch sechs weitere Woche winterlich bleiben. Eine weitere Variante dieser Regel besagt, dass, wenn das Murmeltier an diesem Tag den eigenen Schatten sehen kann – also die Sonne scheint –, es weiterhin kalt bleibt.

Populär geworden ist der Murmeltiertag wollen allem durch die Komödie „Und täglich grüßt das Murmeltier“. Bill Murray in der Rolle des Phil Connors muss wie in jedem Jahr an diesem Tag den Wetterbericht in einem Außendreh mit dem Murmeltier in einer us-amerikanischen Kleinstadt ansagen. Anders als geplant muss Connor allerdings aufgrund eines Schneesturms noch dort eine weitere Nacht verbringen. Als sich am nächsten Morgen die Ereignisse des Vortags exakt wiederholen, glaubt er zunächst noch an ein Déjà-vu. Schließlich muss er aber feststellen, dass er in einer endlosen Wiederholung dieses Murmeltiertages gefangen ist. Nach vielen witzigen und skurilen Episoden ist es schließlich die Liebe, die ihn daraus erlöst.

Murmeltiertage machen mich erschöpft und müde

Das Lebensgefühl von „Täglich grüßt das Murmeltier“ hatte ich dieses Jahr zu Weihnachten auch. Wieder war es ein Fest mit großen Einschränkungen. Wieder haben wir in der Kirchengemeinde wie privat viel darüber nachgedacht und diskutiert und zwischen Vorsicht und der Ermöglichung schöner Begegnungen abgewogen. Solche Murmeltiertage machen mich erschöpft und müde. Aber ich versuche immer wieder Kraft aus der Hoffnung und dem Vertrauen zu schöpfen, dass mich die Liebe am Ende erlöst.

Dieses „Fürchtet euch nicht“ aus dem Lukasevangelium möge uns auch über Weihnachten hinaus begleiten. Dass Gottes Liebe Sie begleitet und stärkt, dass wünsche ich Ihnen und uns.

 

Dr. Lars Röser-Israel ist Pastor der Ev.-luth. Kreuzkirche Celle