Keine Angst!
Angst lähmt bekannterweise das Denkvermögen. Das Nervensystem schaltet unwillkürlich auf Flucht oder Angriff. Verstecken oder aggressiv werden. Für eine vernünftige Betrachtung der Lage bleibt im Kopf nicht mehr Kapazität übrig als in einem Hühnerhirn, wie es ein Angstforscher formulierte. Das erklärt manches in der „Querdenker-Szene“ - viele kleine Angsthasen, die den Boden unter den Füßen verloren haben und in Panik geraten sind.
Was können wir tun?
Was aber kann man tun in einer zugespitzten unübersichtlichen Krisensituation? Vor 2600 Jahren erhebt der Prophet Jeremia die Stimme und sendet seinen nach Babylon vertriebenen Landsleuten deutliche Worte. In der Tat, es geht ihnen schlecht. Die Heimat verloren, Jerusalem samt Tempel zerstört, und, am allerschlimmsten, kein Vertrauen mehr zu einem helfenden Gott. Angst überwuchert alles, und die damaligen Querdenker richten ihre Wut auf die Babylonier und phantasieren einen Gegenschlag.
Das hat überhaupt keinen Sinn, weiß Jeremia. Ein gangbarer Weg besteht aus drei Schritten: 1. Die Dinge akzeptieren, wie sie sind. Den Tatsachen ins Auge sehen. Eine schnelle Rückkehr in das alte Leben ist nicht möglich. 2. Hand anlegen. Das jetzt Notwendige tun, den Alltag meistern, eine neue Existenz aufbauen, den Gegnern mit Respekt begegnen. 3. Hoffnung wagen. Gott sagt: „Mein Plan mit euch steht fest. Ich will euer Glück und nicht euer Unglück.“ So verkündet es Jeremia, so bewahrheitet es sich 70 Jahre später.
„Zukunftsplan Hoffnung“
Die nicht nur Corona-, sondern auch Brexit-gebeutelten Frauen aus England, Wales und Nordirland schicken beim diesjährigen Weltgebetstag der Frauen den „Zukunftsplan Hoffnung“ des Jeremia rund um den Erdball. Hören Sie mehr darüber beim Gottesdienst am ersten Freitag im März, an vielen Orten in Stadt und Land Celle. Die Frauen in den Gemeinden haben auch in diesem Jahr unter erschwerten Bedingungen alles liebevoll vorbereitet und freuen sich auf Sie.
Christiane Boltz ist für die Frauenarbeit im Ev.-luth. Kirchenkreis Celle