Ein besonderes Projekt beginnt im November in der Kirchengemeinde Klein Hehlen: Das sogenannte „Musikerviertel“ im Nordwesten Celles stellt sich Straße für Straße mit Informationen über die Komponisten, Kurzkonzerten in der Bonifatiuskirche und Einsatz für einen guten Zweck vor.
Insgesamt 19 Straßen sind hier nach (ausschließlich männlichen) Komponisten benannt. Den Anfang machte bereits kürzlich aus aktuellem Anlass ein Artikel im Gemeindebrief Klein Hehlen über Heinrich Schütz, einem der Namensgeber der Straßen. Daraus entstand die Idee, sich mit allen Komponisten des „Musikerviertels“ zu beschäftigen. Gemeinsam mit der Musikerin Dorothee Knauer, die in der Gemeinde lebt, wurde das Projekt entwickelt:
In jedem Gemeindebrief soll jeweils einer der Komponisten in einem kurzen Porträt vorgestellt werden. Dabei wird es – unter Berücksichtigung des kirchlichen Umfeldes – schwerpunktmäßig um den kirchenmusikalischen Bezug der jeweiligen Musiker gehen.
Damit die Bewohnerinnen und Bewohner der Straßen, aber auch alle anderen Interessierten in Celle auch einen Eindruck von der Musik des „Quartalskomponisten“ bekommen, wird es jeweils ein passendes „Kurzkonzert“ (ca. 35-40 Minuten) in der Bonifatiuskirche unter dem Titel „Straßenmusik unterm Dach“ mit Beispielen aus dem Schaffen des Komponisten geben. Hier soll ein niedrigschwelliger Zugang geschaffen werden, das Publikum soll Lust bekommen mehr zu hören. Die StraßenbewohnerInnen der „Patenstraßen“ sind besonders eingeladen.
Alle Konzerte sind deshalb auch ohne Eintritt zugänglich. Da es bei diesen Konzerten aber um ein Wohnviertel geht, in dem es sich gut leben lässt, sind Spenden am Ausgang willkommen für diejenigen, die kein Dach über dem Kopf haben: Sie werden erbeten für die Obdachlosenhilfe des Kalandhofs.
Das erste Konzert ist bereits organisiert: Es findet am Freitag, 17.11.2023 um 19 Uhr in der Bonifatiuskirche statt und beschäftigt sich mit Max Reger, dessen 150. Geburtstag in diesem Jahr gedacht wird. Zur musikalischen Gestaltung konnte Dorothee Knauer den Organisten Ekkehard Popp, den Bonifatius-Chor unter der Leitung von Ulrike Schneider und das Streicherensemble Celle unter ihrer eigenen Leitung gewinnen.
Das Folgekonzert im Jahr 2024 findet am Freitag, 16. Februar zu Bach statt, geplant sind weitere Kurzkonzerte voraussichtlich für den 24. Mai (Händel/evtl. Open Air), Anfang September (Bruckner/200. Geb.) und am 15. November (Haydn) jeweils um 19 Uhr in der Bonifatiuskirche.
Die Veranstalter hoffen, dass die Kürze der Konzerte auch Menschen anzieht, die die Musik ihres „Straßenkomponisten“ neu kennenlernen möchten. Darüber hinaus bieten sie für alle Musikinteressierten einen kleinen Einblick in die Werkstatt der Komponisten.