Ranzen. Hefte. Anspitzer. Stifte. Turnbeutel. Hallenschuhe. Sportbekleidung. Wenn im August wieder hunderte Kinder in Stadt und Landkreis Celle eingeschult werden, bedeutet das nicht nur Vorfreude auf einen neuen Lebensabschnitt. Für viele Familien sind die Vorbereitungen auf den Schulstart auch mit der Angst vor einer besonderen finanziellen Herausforderung verbunden. Im Schnitt kostet die Einschulung eines Erstklässlers 500 Euro. Nicht alle können das problemlos stemmen.
"Für viele Familien ein harter Weg"
Holger Reiss ist Kirchenkreissozialarbeiter im Ev-luth. Kirchenkreis Celle. Er und sein Team arbeiten im Diakonischen Werk in der Fritzenwiese und sind dort Ansprechpartner für Menschen in den unterschiedlichsten Notlagen. Er weiß: „Für viele Familien ist es ein besonders harter Weg, alle Schulutensilien zusammen zu bekommen.“ Besonders betroffen seien Alleinerziehende, Geringverdienende und Menschen, die von Arbeitslosengeld oder Bürgergeld leben. „Einige Kinder werden ihren Schulstart mit einem Defizit beginnen, indem sie ihre Schulutensilien nicht alle zusammenhaben“, sagt Reiss. Dabei schreibt die UN-Kinderrechtskonvention das Recht auf Bildung und Schule fest. Jedes Kind soll die gleichen Möglichkeiten erhalten: den Start in die Bildung. „Und um das erreichen zu können, ist es wichtig, gleiche Voraussetzungen zu schaffen“, erklärt Holger Reiss.
Um diese Voraussetzungen zu unterstützen, hat die Kirchenkreissozialarbeit gemeinsam mit der Evangelischen Jugend das Projekt „Startklar für den Schulanfang“ ins Leben gerufen. Die Idee: am Freitag, den 7. Juni 2024 (14 bis 19 Uhr), wird es im Urbanus-Rhegius-Haus der Ev.-Familienbildungsstätte (Fritzenwiese 9, 29221 Cell) eine Börse mit Schuluntensilien geben, die dann kostenlos an zukünftige Erstklässler verteilt werden. Finanziert werden Bleistifte, Tuschkästen, Bastelscheren, Pinsel und Co. von Spenden. 5000 Euro kommen aus dem Spendentopf der „Mitmenschen in Not“-Aktion der Celleschen Zeitung, Rheinmetall beteiligt sich mit 1000 Euro, von der Supermarkt-Kette familia kommt eine Sachspende in Höhe von 1100 Euro und EDEKA mit 1.000 Euro. Mit dem Geld haben Holger Reiss und sein Team die entsprechenden Schul-Materialien finanzieren können. Er rechnet damit, etwa 300 Schülerinnen und Schüler ausstatten zu können.
"Gelungenes Beispiel für die Umsetzung des diakonischen Gedankens"
Zur Schulstart-Börse am 7. Juni sind alle eingeladen, die ihr Kind im Sommer einschulen lassen und Unterstützung gebrauchen können. Die Evangelische Jugend wird sich vor Ort um ein buntes Rahmenprogramm mit Kinderschminken und einer Mal- und Bastelecke beteiligen. Superintendentin Dr. Andrea Burgk-Lempart, die ebenfalls am 7. Juni anwesend sein wird, ist von der Idee und Umsetzung begeistert: „Die Kirchenkreissozialarbeit ist ein gelungenes Beispiel dafür, wie der diakonische Gedanke in der Praxis umgesetzt werden kann.“
Zur Kirchenkreissozialarbeit im Ev.-luth. Kirchenkreis Celle
Ob Unterstützung bei der Erstellung von Anträgen oder Bescheiden, Unterstützung in den Bereichen Bildung und Teilhabe, Stromsparchecks, dem Verfassen von Lebensläufen oder Bewerbungen – die Kirchenkreissozialarbeit bietet konkrete Hilfe und Unterstützung für Einzelne in Not. Unabhängig von Alter, Geschlecht, Religion oder Ansehen. Sie erreichen die Kirchenkreissozialarbeit unter https://kirchenkreissozialarbeit-celle.wir-e.de, per E-Mail unter: kirchenkreissozialarbeit.celle@evlka.de oder per Telefon unter: 05141-9090393. Sie wollen die vielfältige Arbeit der Kirchenkreissozialarbeit unterstützen? Unter https://kirchenkreissozialarbeit-celle.wir-e.de/start haben Sie die Möglichkeit dazu – ganz einfach und digital.