In den frühen Morgenstunden am 28. Juni 1969 startete in der Stonewall-Bar in der New Yorker Christopher Stree eine Revolution, die bis heute anhält. Um sich gegen die ständigen und gewalttäigen Razzien und Übergriffe der Polizei gegen das vorrangig trans- und homosexuelle Publikum zu wehren, wagten Besucherinnen und Besucher den Aufstand. Tagelange Straßenschlachten sind die Folge.
Seit 1979 in Deutschland, seit 2024 auch in Celle
Um den ersten Jahrestag dieses Aufstands zu würdigen, gründete sich das Christopher Street Liberation Day Committee, das mit einem Straßenumzug an die Reaktionen auf die transphoben und homophoben Übergriffe erinnerte und gleichzeitig ein Zeichen setzte für mehr sexuelle Vielfalt: die Geburt des Christopher Street Days (CSD), der seitdem überall auf der Welt gefeiert und heute als Fest- und Demonstrationstag von Lesben, Schwulen, Bisexuellen, Transpersonen und Intersexuellen verstanden wird.
In Deutschland finden seit 1979 CSD-Umzüge in verschiedenen Städten des Landes statt. Celle war bislang noch nicht dabei, doch das wird sich in diesem Jahr ändern. Am 8. Juni 2024 hat der Verein Queere Celle zu einem CSD aufgerufen, ab 14 Uhr startet der Demonstrationszug am Celler Bahnhof und zieht von dort in die Stadt.
Gottesdienst auf der CSD-Bühne
Auch der Ev.-luth. Kirchenkreis Celle unterstützt dieses sichtbare Zeichen gegen sexuelle Diskriminierung, Vorurteile und Hass. „Unter dem Motto ‚Die Liebe gewinnt immer‘ feiern wir um 17 Uhr einen Gottesdienst auf der CSD-Bühne am Schlossplatz“, sagt Mit-Organisatorin Madalina Sundh. Die Berufsschulpastorin sagt: „Es wird um die Liebe in ihren verschiedenen Formen gehen: Nächstenliebe, Freundschaft, Leidenschaft.“ Musikalisch wird der erste Celler CSD-Gottesdienst von der Hamburger Indie-Folk-Band „Luna And The Fathers“ begleitet, für die Predigt haben die Organisator*innen Theodor Adam gewonnen, der in der Ev.-luth. Landeskirche Hannover für Queere Seelsorge und Beratung zuständig ist.
„Schon immer lebten Menschen verschiedenster Facetten in Stadt und Kreis Celle. Sie arbeiten, sie lieben, sie leben und das soll auch zukünftig so bleiben“, schreibt der Verein „Queere Celle“ in der Vorbereitung auf den CSD. Der Gottesdienst möchte dazu seinen Beitrag leisten.