Am 9. November 2025 jährt sich die Reichspogromnacht zum 87. Mal – jene Nacht im Jahr 1938, in der in ganz Deutschland Synagogen brannten, jüdische Geschäfte zerstört, Menschen verfolgt, erniedrigt und ermordet wurden. Auch Celle blieb damals nicht verschont: Die Synagoge wurde in Brand gesetzt, jüdische Nachbarn wurden misshandelt und verschleppt. Mit dieser Nacht begann der offene Terror, der schließlich in die Schoah, den millionenfachen Mord an den europäischen Jüdinnen und Juden, mündete.
Der Gedenkgottesdienst in der Celler Stadtkirche am Sonntag, den 9.November 2025 um 10 Uhr, lädt dazu ein, innezuhalten, zu erinnern – und Verantwortung zu übernehmen. Erinnerung ist mehr als Rückblick; sie ist ein Ruf zur Menschlichkeit in der Gegenwart. In einer Zeit, in der antisemitische Töne wieder lauter werden, in der Hass und Hetze neue Formen finden, will dieser Gottesdienst ein Zeichen setzen: für Würde, Respekt und das unantastbare Leben jedes Menschen.
Im Mittelpunkt des Gedenkgottesdienstes, den die Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit Celle e.V. gemeinsam mit dem Ev.-luth. Kirchenkreis Celle veranstaltet, stehen biblische Texte, Musik und das gemeinsame Gebet. Worte der Klage und des Trostes verbinden sich mit der Hoffnung, dass Versöhnung und Verständigung möglich bleiben. Schülerinnen und Schüler vom Kaiserin-Auguste-Viktoria-Gymnasium werden Biografien von Celler Opfern, Superintendentin Andrea Burgk-Lempart und Pastor Norbert Schwarz führen durch den Gottesdienst.