Vor einigen Wochen haben die Pastorinnen Christina Bernschein aus Hambühren und Natascha Keding aus Winsen einen Flyer verschickt. Die Adressat*innen: Menschen aus dem gesamten Landkreis, die ihre Angehörigen pflegen.
Ganz selbstverständlich und doch nichtg geplant
„Tag für Tag berühren Ihre Hände einen anderen Menschen“, schreiben die Pastorinnen. „Ganz selbstverständlich und doch nicht so geplant.“ Den Kontakt zu dieser Gruppe bekommen Keding und Bernschein in der Regel nach dem Tod der Angehörigen. „Erst dann sitzen wir zusammen und lassen uns berichten, wie anstrengend, intensiv und herausfordernd die zum Teil jahrelange Pflege war“, sagt Christina Bernschein.
Gemeinsam mit Natascha Keding möchte sie der Gruppe der ansonsten im stillen und privaten pflegenden Angehörigen eine neue Sichtbarkeit verleihen. Dafür haben die Pastorinnen am 7. September um 15 Uhr zu einem besonderen Gottesdienst in der St. Johannes der Täufer-Kirche in Winsen (Aller) geladen. In diesem „Gottesdienst für pflegende Angehörige“ sollen eben jene im Mittelpunkt stehen. „Ein Ort zum Innehalten und Durchatmen soll erstehen, der Herz und Hände stärkt“, heißt es in dem Flyer. „Mit Zeit für persönliche Segnung, Zuspruch und Austausch bei einer Tasse Kaffee oder Tee.“
Austausch mit anderen privaten Pfleger*innen
Der wird nach dem Gottesdienst im benachbarten Café getrunken und soll auch dazu führen, dass sich die privaten Pfleger*innen untereinander vernetzen. „Jedes Schicksal ist anders“, sagt Christina Bernschein, „aber es gibt natürlich viele Berührungspunkte.“ So wie im Gottesdienst selbst, der unterfüttert sein wird von persönlichen Erfahrungen der pflegenden Angehörigen – im Vorfeld hatten Natascha Keding und ihre Kollegin darum gebeten.