„Lange ersehnt war die Ankunft der Götter in der armen Provinz Sezuan“, steht es in der Beschreibung des Theaterstücks „Der gute Mensch von Sezuan“, „doch als sie kommen, ist niemand bereit, sie zu empfangen. Einzig die Prostituierte Shen Te bietet ihnen ein Nachtlager an. Die göttlichen Gäste erkennen Shen Tes Not und entlohnen sie fürstlich. Shen Te verspricht, mit dem unverhofften Vermögen Gutes zu tun. Sie kauft einen kleinen Laden und unterstützt die Bedürftigen in ihrem Viertel. Ihre Großzügigkeit wird jedoch ausgenutzt: Je mehr sie gibt, umso mehr verlangen die Menschen von ihr. Um dem Ruin zu entgehen, verkleidet sich Shen Te als ihr geschäftstüchtiger Vetter Shui Ta. In dieser Rolle wehrt sie die überbordenden Ansprüche der Leute ab. Bald muss Shen Te immer häufiger zwischen den beiden Identitäten wechseln. So versucht sie, ihr in Not geratenes Geschäft zu retten und ihren betrügerischen Verlobten Yang Sun, den Vater ihres ungeborenen Kindes, an ihrer Seite zu behalten.“
Gut zu sein und doch zu leben
Bertolt Brechts Parabelstück zeigt, wie Gutherzigkeit an Grenzen stößt und selbst „ehrliches“ Geld Ungleichheit schafft. Gezeigt wird dies als erhellender Kampf der unterschiedlichen Erwartungen von Menschen in verschiedenen Lebenssituationen. Am Ende sehen wir „den Vorhang zu und alle Fragen offen“. Wie es gelingen kann, „gut zu sein und doch zu leben“ bleibt eine andauernde Herausforderung.
Im Anschluss an die Aufführung am Sonntag den 2. Oktober um 15 Uhr spricht Superintendentin Dr. Andrea Burgk-Lempart mit Dr. Loic Berge, Pastor an der St. Georg Kirche Blumenlage, und Mitgliedern unseres Ensembles über die Kunst, selbstlos zu sein, ohne sich selbst zu verlieren.
Der Eintritt zu der Veranstaltung, die im Anschluss an die Vorstellung gegen 17:30 beginnt, ist in Verbindung mit einem Vorstellungsticket frei.
Mehr Infos über das Theaterstück sehen Sie hier: https://youtu.be/KQfwUjvv-oA